Magazinrundschau

Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag

Dezember 2019

Mit schönen Umlauts im Namen

24.12.2019. Wir Perlentaucher haben uns plötzlich Sorgen gemacht: Was ist, wenn sich unsere Leserinnen zu Weihnachten langweilen? Oder den missbilligenden Blicken böser Verwandter entfliehen wollen? Also haben wir alle Magazinrundschauen des Jahres 2019 durchkämmt, auf der Suche nach all den Geschichten über Leute, die es noch schwerer haben. Und es hat sie gegeben! Philip Roth zum Beispiel, der den Nobelpreis verdient hatte. Die Roboter, die unsere Arbeit übernehmen sollen. Die wenigen Polizisten in Alaska. Der Philosoph Eugene Thacker auf der Suche nach dem Nichtmenschlichen. Und auch diesem Nichtmenschlichen, ob es vor der Tür steht oder nicht, wünschen wir nochmals frohes Fest!

Unerwartete Intrigen

17.12.2019. Bloomberg stürzt sich auf Madagaskar in den unglaublich wilden Markt für Vanilleschoten. Der Historiker Stefano Bottoni sieht Ungarn Richtung Asien rücken. John Lanchester sieht ein Warnschild und verliert seine Angst vor der Macht der chinesischen Regierung. Die Historikerin Christelle Taraud erklärt, wie Prostitution ins Zentrum von Machtstrukturen führt. Der Guardian amüsiert sich mit einem prehistoric man. Roberto Saviano erklärt, wie die Mafia küsst. Harper's begibt sich im Dark web auf den Markt für Mord.

Vollkommen anderes Ideensystem

10.12.2019. Atlantic erkundet die miese Stimmung in Nordirland kurz vor den britischen Wahlen. Der New Yorker bewundert den neuen Geist offener Renitenz in Hongkong. Die NYRB folgt den Spuren, die die russische "Einheit 74455" in den Eingeweiden des amerikanischen Wahlsystems hinterlassen hat. La vie des idees wirft mit Roman Polanski einen Blick auf den französischen Antisemitismus. Film comment feiert die Schauspielerin Kristen Stewart als Jean Seberg.

Eine Ahnung euphorischer Revolte

03.12.2019. In der NYRB erklärt der Romancier Joseph O'Neill den Demokraten, wie man Wahlen gewinnt. Im Merkur überlegt der Politikwissenschaftler Philip Manow, ob der heutige Populismus Symptom für eine Krise der Demokratie oder eine Krise der Repräsentation ist. In Elet es Irodalom sieht der Historiker László András Magyar ihn eher als Symptom der Angst vor Veränderungen. Der New Yorker übt den Rollentausch in der Virtual Reality. Die London Review warnt vor dem gemeinen Staat.