Michael Chabon
Die Vereinigung jiddischer Polizisten
ISBN 9783462039726
Gebunden, 422 Seiten, 19,95 EUR
Klappentext
Aber Meyer Landsman vom Morddezernat hat noch andere Probleme als die bald anstehende "Reversion". Seine Ehe ist am Ende, er trinkt und steckt auch beruflich in einer Sackgasse: Nicht mal die Hälfte der Fälle ist gelöst. Sein neuer Chef ist seine Exfrau, und in dem billigen Hotel, in dem er wohnt, wurde ein Mord begangen. Das Opfer ist ein ehemaliges Schach-Wunderkind, und Landsman beginnt mit seinen Untersuchungen aus bloßer Routine und mit dem Gefühl, dass er dadurch vielleicht noch etwas gutmachen kann. Doch als von ganz oben die Anweisung ergeht, dass der Fall sofort zu den Akten gelegt werden soll, ermittelt Landsman mit seinem Partner auf eigene Faust und gerät tief in eine Welt, in der politische Ziele und religiöser Wahn eine gefährliche Allianz eingehen.
Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 20.09.2008
In Alaska wird nach dem verlorenen Unabhängigkeitskrieg in Israel ein Judenstaat gegründet. Der aber steht nun vor dem Ende, das Gebiet fällt laut Vertrag an Alaska zurück. Ein Mord geschieht, und zwar an einem gewissen Mendel Shipman, der in den Augen manches frommen Juden der "Messias" sein soll. Einen Ermittler gibt es, was das Buch trotzdem, darauf insistiert der Rezensent Tilman Urbach, nicht zum Kriminalroman macht. Vielmehr erweise sich Michael Chabon ein weiteres Mal als virtuoser Durchkreuzer von Genregrenzen, als "überbordender Fabulierer", der ganz besonders brilliert, wenn er "Todernstes mit Urkomischem" mischt. Die Coen-Brüder haben angekündigt, den Roman zu verfilmen. Das sei kein Wunder, so Urbach, denn bei Chabon walte dieselbe Mixtur aus "Wahn und Witz", die auch die Filme der Regisseure auszeichnet.