Garry Disher

Bitter Wash Road

Kriminalroman
Cover: Bitter Wash Road
Unionsverlag, Zürich 2016
ISBN 9783293005006
Gebunden, 352 Seiten, 21,95 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Peter Torberg. In der Nähe von Tiverton, einer Kleinstadt in Australiens Nirgendwo, wird ein Mädchen tot am Straßenrand gefunden. Constable Paul Hirschhausen, genannt Hirsch, übernimmt den Fall. Er glaubt nicht an einen Unfall mit Fahrerflucht. Einsam und isoliert durchquert der Constable die unwirtliche Landschaft, vorbei an mageren Schafen, schäbigen Höfen, stellt unbeirrt seine Fragen und lernt eine Kleinstadt kennen, unter deren Oberfläche Enttäuschung und Wut, Rassismus und Sexismus brodeln. Hirsch rüttelt an der trügerischen Stille und wirbelt nicht nur den Staub der ausgedörrten Straßen auf.

Im Perlentaucher: Bäng, Bäng, Quietsch

Hier gibt es nichts außer Wolle, Weizen und ein paar Windkrafträder. Schafsmist City. Trotzdem ist hier jede Menge los, vor allem auf der Bitter Wash Road. Hier liegen die Einfahrten zu den großen Farmen, und sie bildet den Hauptnerv von Garry Dishers Roman, sie gibt ihm seinen Duft nach Eukalyptus und Kiefer, Rosen und ein Hauch von Dung. Thekla Dannenberg in Mord und Ratschlag

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 17.05.2016

Fritz Göttler gefällt Gary Dishers neuer Ermittler Constable Hirschhausen ausgesprochen gut. Im Gegensatz zu den sonstigen Figuren aus Dishers zahlreichen Kriminalromanen ist sein neuer Held, ein aufrichtiger Einzelgänger, der ins englische Hinterland strafversetzt wurde, ziemlich jung, informiert der Kritiker. Das Krimi-Genre beherrscht Disher perfekt, fährt der Rezensent fort, der sich gern von dem Spiel mit Vermutungen, Erkenntnis und Desillusion mitreißen lässt. Und so kann Göttler diesen spannenden Roman um ein Mörder- und Vergewaltigerpaar, der auch Themen wie Rassismus, Perversion und Perspektivlosigkeit verhandelt, unbedingt empfehlen.
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Rezensionsnotiz zu Die Welt, 03.03.2016

Rezensent Elmar Krekeler gräbt sich tief hinein in die Welt von "Bitter Wash Road", das trostlose Hinterland von Adelaide in Australiens mittlerem Norden. Wortreich zeichnet der Rezensent das Milieu aus Garry Dishers Roman nach, den er als "Gesellschaftspanorama einer Scheinidylle" beschreibt. Lauter vereinsamte Gestalten, moralisch verkorkst, und mittendrin: Der Polizist und Romanheld Paul Hirschhausen, genannt "Hirsch". Ein Außenseiter. Unter all den korrupten Gesetzeshütern ist er in Krekelers Augen der einzige mit einem Rest Anstand. Der Kritiker scheint großen Gefallen an der lakonischen Sprache Dishers zu finden, dessen Werk er offenbar gut kennt. Das Buch, lobt er zum Schluss ganz im Stile Dishers, ist ein "verdammtes Meisterstück".

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.02.2016

Hannes Hintermeier findet es ein Jammer, dass Garry Disher als souveräner Krimiautor bei uns noch immer nicht angekommen ist. Wie kann das sein? Da führt Disher seinen strafversetzten Constable und den Leser in eine atemberaubende Einöde in South Australia, wo Korruption und Männerbünde regieren, biedert sich nie an, hat den langen Erzähleratem und kann komplexe Figuren und Landschaft und Klima als Protagonisten vermitteln. Für Hintermeier ein meisterhaftes Buch von einem lesenswerten Autor.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 13.02.2016

Sylvia Staude lobt Garry Disher für seine Glaubwürdigkeit. Was der vielseitige australische Autor hier vorlegt, hat für Staude den Reiz des Wahrhaftigen, nicht unbedingt des Spektakulären. Die Figur, die der Autor ins Rennen schickt, genauer in ein Provinzkaff mit unterschwelligen Problemen, scheint ihr einer jener einsamen Gesetzeshüter auf verlorenem Posten zu sein, die Probleme erkennen, wo sie sich tatsächlich zeigen, ganz unheroisch. Wie sparsam, nüchtern, frei von Effekthascherei, dafür mittels gekonnter Personenzeichnung Disher Figuren und Handlung führt, hat Staude beeindruckt.
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