Spätaffäre
Modernisierung ohne Moderne
Vorschläge zum Hören, Sehen, Lesen. Wochentags um 17 Uhr
23.05.2014. Die Revista Anfibia beobachtet mit Bangen den Appetit des Mediengiganten Penguin Random House auf spanischsprachige Autoren. Im Guardian fürchtet Pankaj Mishra das Indien Narendra Modis. Der BR erinnert an das letzte Klassentreffen des Neuen Deutschen Films. Deutschlandradio Kultur beschäftigt sich in "Blumen für Otello" mit den Morden des NSU. Und Netzkino.de zeigt den Film "The Invisble Men" über schwule Palästinenser, die in Israel Schutz suchen.
Für Sinn und Verstand
![](https://www.perlentaucher.de/cdata/B7/Q410/A42466/revistaanfibia.jpg)
![](https://www.perlentaucher.de/cdata/B7/Q410/A42466/guardian.jpg)
Mehr als nur eine Steampunk-Mode sieht außerdem im Guardian der Komponist Christopher Fox in dem Revival alter Aufnahmentechniken, gerade weil heute alle Musik der Welt jederzeit verfügbar und endlos ist.
Für die Ohren
In seinem für den br erstellten Radiofeature "Kurosawa 86" erinnert Moritz Holfelder an einen denkwürdigen Abend: 1986 kam Akira Kurosawa nach München, um seinen Film "Ran" zu präsentieren. Dessen Verleiher Bernd Eichinger berief aus diesem Anlass alle greifbaren deutschen Autorenfilmer zu einem Treffen mit dem japanischen Meisterregisseur ein. Heute erinnern sich die Regisseure an diesen Abend, der nicht umsonst vom Feature-Untertitel als "letztes Familientreffen des Neuen Deutschen Films" eingeschätzt wird. Hier kann man die Sendung nachhören (53 Minuten).
In einer Ursendung strahlte Deutschlandradio Kultur am Mittwoch Esther Dischereits Hörspiel über die NSU-Mordserie "Blumen für Otello" aus. Regie führte Giuseppe Maio. Aus dem Pressetext: "Der Generalbundesanwalt übernahm zehn Jahre nach dem ersten rassistisch motivierten Mord am 11.11.2011 die Ermittlungen. Damit wurden die Verbrechen als Taten angesehen, die die Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland gefährden oder gefährdeten. Am gleichen Tag verschwanden in Bundes- und Landeskriminalämtern und den Organen des Verfassungsschutzes Akten zu diesen Verbrechen. Auf den Spuren der NSU-Mordserie sucht die Autorin in einer assoziativen Szenenfolge nach den Hintergründen und fragt nach dem Schicksal der Opfer." (54 Minuten)
In einer Ursendung strahlte Deutschlandradio Kultur am Mittwoch Esther Dischereits Hörspiel über die NSU-Mordserie "Blumen für Otello" aus. Regie führte Giuseppe Maio. Aus dem Pressetext: "Der Generalbundesanwalt übernahm zehn Jahre nach dem ersten rassistisch motivierten Mord am 11.11.2011 die Ermittlungen. Damit wurden die Verbrechen als Taten angesehen, die die Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland gefährden oder gefährdeten. Am gleichen Tag verschwanden in Bundes- und Landeskriminalämtern und den Organen des Verfassungsschutzes Akten zu diesen Verbrechen. Auf den Spuren der NSU-Mordserie sucht die Autorin in einer assoziativen Szenenfolge nach den Hintergründen und fragt nach dem Schicksal der Opfer." (54 Minuten)
Für die Augen
"The Invisible Men" befasst sich mit dem Nahost-Konflikt aus ungewöhnlicher, vor allem aber komplexer Perspektive: Im Mittelpunkt dieser Doku stehen drei homosexuelle Palästinenser, die wegen der in den palästinensischen Gebieten grassierenden Homophobie in Israel einen Schutzraum suchen, allerdings nicht immer finden. Die auf dieser Prämisse fußenden Vorwürfe, der Film betreibe sogenanntes "pinkwashing", hält Sigal Samuel von Daily Beast für unbegründet. Hier kann man sich den Film in der Originalfassung mit deutschen Untertiteln ansehen. (68 Minuten)
Errol Morris ist bekannt für politische Dokumentationen mit suggestiven Bild- und Toncollagen, sein neuer Film "The Unknown Known" über Donald Rumsfeld kommt am 5. Juni in die Kinos. Vollkommen gegensätzlich nimmt sich sein Debütfilm "Gates of Heaven" aus dem Jahr 1978 aus. In der Doku über einen Haustierzoo in Kalifornien beobachtet er nur und lässt die Leute reden - mit erstaunlichem Erfolg. Der großartige fünfminütige Monolog einer älteren Anwohnerin in der Mitte des Films könnte direkt einem Stück von Tennessee Williams entstammen. (83 Minuten). Als Vorfilm empfiehlt sich Les Blanks' Kurzdoku "Werner Herzog Eats His Shoe" (die sich hier findet, 20 Minuten).
Errol Morris ist bekannt für politische Dokumentationen mit suggestiven Bild- und Toncollagen, sein neuer Film "The Unknown Known" über Donald Rumsfeld kommt am 5. Juni in die Kinos. Vollkommen gegensätzlich nimmt sich sein Debütfilm "Gates of Heaven" aus dem Jahr 1978 aus. In der Doku über einen Haustierzoo in Kalifornien beobachtet er nur und lässt die Leute reden - mit erstaunlichem Erfolg. Der großartige fünfminütige Monolog einer älteren Anwohnerin in der Mitte des Films könnte direkt einem Stück von Tennessee Williams entstammen. (83 Minuten). Als Vorfilm empfiehlt sich Les Blanks' Kurzdoku "Werner Herzog Eats His Shoe" (die sich hier findet, 20 Minuten).
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