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Suchwort: "Bilder"
Stichwort: Französischer Film - 38 Artikel - Seite 1 von 3
Im Kino 03.04.2019 […] du cinéma" erinnern, aber eigentlich interessiert sich Godard in "Bildbuch" mehr für das, was Bilder über die Realität sagen, was sie mit ihr machen, als für den Kinoapparat selbst. Er ist der ewig Trauernde, aber aus ihm sprudeln noch assoziative Ideenfragmente im Sekundentakt und Bilder, so viele Bilder, die die Welt bedeuten. Und dann gibt es da einen korrektiven Strang, der die eigene Kanonbildung […] "Bildbuch" kommt konsequenterweise auch aus dem eigenen Oeuvre. Andere Bilder stammen aus der eigenen Sammlung, weitere aus dem Internet, wieder andere zeigen Godards Hände an einem Schneidetisch mit Filmmaterial arbeiten. Godard betreibt - durchaus angelehnt an Yervant Gianikian und Angela Ricci Lucchi - eine Kinoarchäologie. Die Bilder machen etwas sichtbar, was unter den Schichten der Zeit vergraben […] Dominanz des intellektuellen Besitzes vertritt er eine Politik der Aneignung. Darauf angesprochen, warum er Bilder aus einem Michael-Bay-Film integrierte, konnte er sich nicht an den entsprechenden Film erinnern, behauptete gar, Michael Bay nicht zu kennen. Bilder und Zitate sind für ihn Teil eines kollektiven Denkens. Sie auf Autoren und Autorinnen zu reduzieren, würde den möglichen Fortschritt aufhalten […] Von
Nicolai Bühnemann, Patrick Holzapfel
Außer Atem: Das Berlinale Blog 28.02.2020 […] Leinwand dreigeteilt. Mal zieht sich ein Bild über alle drei Teile, mal verdreifacht es sich, mal zeigen nur die äußeren Flügel dieselben Bilder. Der Schrecken des 20. Jahrhundert variiert, wiederholt sich, geht weiter. Zu einem poetischen Text fügt Rithy Panh Bilder aus Birkenau an jene aus Hiroshima und Kambodscha. Immer wieder werden verhungerte, erschossene, verbrannte Leiber über den Boden geschleift […] zur Umerziehung in Arbeitslager auf das Land geschickt, Rithy Panh war damals elf Jahre alt, er verlor seine Familie und floh allein über Thailand nach Frankreich.
Mit seinen Filmen will Rithy Panh Bilder schaffen für einen Völkermord, der geheim gehalten wurde, während die Propaganda arbeitsame Reisbauern und kampfbereite Rotgardisten zeigte. Für seinen Film "Das fehlende Bild" rekonstruierte er mit […] ein Epitaph für die Toten des 20. Jahrhunderts. Rithy Panh nennt seinen Film einen "Schrei der Hoffnung". Woher er diese nehmen will? Am Ende fügen sich in die historischen Aufnahmen mehr und mehr Bilder von Blumen und eines Tänzers, die dem Tod Trost und Milde entgegensetzen sollen. Sie sind kraftlos, aber vielleicht muss das so sein. Vielleicht muss man sich für sie einfach dennoch entscheiden.
[…] Von
Thekla Dannenberg
Außer Atem: Das Berlinale Blog 24.02.2020 […] ich mich auf der Berlinale wie Maia Levy. Ich suche nach Kontext, nach Hintergrund, nach einer Information, die mir hilft, die Bilder einzuordnen, und finde keine. In Jonathan Rescignos "Grève ou Crève" (Forum) blickt man fassungslos auf die fast bürgerkriegsähnlichen Bilder von den Bergarbeiterstreiks im Lothringen der Neunziger. Einige Kämpfer von damals werden vorgestellt, sie stehen mit ihren dicken […] andere bestimmt heute sagen, wie schön es doch eigentlich früher war und dass nicht alles schlecht war unter Ceaușescu. Aber davon sieht man nichts. Der Regisseur macht nicht einmal den Versuch, seine Bilder zu verarbeiten oder wenigstens zu erklären. Es ist, als bekäme man in einem Restaurant die Zutaten zu seinem Essen auf den Tisch, mit dem Verweis, dass man sie hinten in der Küche kochen könne.
"I […] Von
Anja Seeliger
Im Kino 30.08.2023 […] Kunst unablässig in einen Austausch mit der Natur, die ihn umgibt. Das heißt, er praktiziert und lehrt die Malerei, redet unablässig von ihr. Er zeigt die Demut vor dem Gewicht der bereits gemalten Bilder. Dieselbe Demut merkt man Schroeders Kamera an. Es ist ein Aufeinandertreffen zweier Männer, die Ideale teilen, aber nicht darüber sprechen. In seinen besten Momenten erinnert der Film, wenngleich […] erzählt und Gemälde zeigt und analysiert, die ihn beeinflussen. Der Maler versteht so viel von seiner Kunst, dass es eine Freude ist. Allein dafür hat es sich gelohnt, ihn zu filmen. Man sieht etwa große Bilder von Velazquez oder Seurat mit neuen Augen. Aber vor allem bekommt man das Gefühl, dass man, wenn man nur einige Minuten mit Cavallo verbringt, alles mit neuen Augen sehen könnte. Ein bisschen bekommt […] Von
Patrick Holzapfel
Im Kino 13.06.2018 […] was weggesperrt wird. Sei es auf einer umstrittenen italienischen Psychiatrieinsel oder in einer Notaufnahme - das Chaos herrscht in diesen Filmen, die auch die Gewalt sichtbar machen, in der solche Bilder entstehen. Immer wieder adressieren die Patienten die Kamera, die bewegungslos nur registrieren kann. Depardon wurde dafür kritisiert, obwohl sein Blick stets voller Zuneigung den Menschen galt.
In […] einer Duell-Ästhetik sprechen, die im Schuss-Gegenschuss nach Freiheit sucht. Auf der einen Seite der fordernde Blick nach Freiheit, ihm Gegenüber das bürokratische Bedauern ihrer Entziehung.
Die Bilder sind klarer, als in anderen Depardon-Filmen, was nicht nur an der digitalen Ästhetik liegt. Auch in "Délits flagrants" hatte er sich auf die Gesprächssituation zwischen Justiz und Verdächtigen konzentriert […] zwischen Frage und Antwort zu strapazieren, beobachtete er dort in einer Zweiereinstellung. Aus der Arbeit mit zwei Kameras hingegen entsteht eine für den Filmemacher ungewohnte Kontrolle über die Bilder, die in den Zwischenbildern mit Eindrücken aus dem Krankenhaus eine stimmungsvolle, wenn auch etwas uninspirierte Fortsetzung findet.
Man kann sich fragen, was diese ordentliche Struktur […] Von
Lukas Foerster, Patrick Holzapfel
Im Kino 17.01.2018 […] bin ich an einem Moment hängen geblieben, der mit der Logik des bis dahin Gezeigten zu brechen scheint? Vielleicht, weil es sich dabei, wenn man den Film ernst nimmt, um schlechterdings unmögliche Bilder handelt. Denn "Marjorie Prime" ist auch ein Film über die Paradoxien des Erinnerns. Im Film wird das einmal folgendermaßen gefasst: Erinnern kann man sich immer nur an die Erinnerung. Soll heißen: […] des Liebesüberschwangs auskosten, ganz unbeeindruckt vom Wissen über die Frustrationen, die in der Zukunft auf Walter und sie warten? Man kann diese wenigen schönen, dunkel und sinnlich leuchtenden Bilder der Rückblende kaum als etwas anderes begreifen, denn als ein Geschenk, das der Regisseur Michael Almereyda seiner Hauptfigur macht. Und das gleichzeitig nachdrücklich jene Kritiker eines Besseren […] schon das Setting beim Frauenarzt auf das Sterile, Klinische, das dem Film sicherlich in voller Absicht anhaftet - aber leider zu dem Gesamteindruck beiträgt, dass Ozons große und bedeutungsschwangere Bilder letztlich nicht allzu viel zu erzählen haben.
Die Frau, die zum Beginn auf dem Gynäkologenstuhl sitzt, heißt Chloé Fortin (Marine Vacth), und da alle körperlichen Untersuchungen keinen Aufschluss […] Von
Nicolai Bühnemann, Lukas Foerster
Im Kino 17.02.2021 […] ironischer Musik verändert Curtis das, was die Bilder tatsächlich zeigen.
Hier herrscht eine äußerst problematische Beziehung zwischen Bildern und Wirklichkeit und Curtis versucht seine Zuschauer zu manipulieren, genau das in den Bildern zu sehen, was er möchte. Ein Kuleschow-Effekt par excellence, nur dass es einen moralischen Unterschied ausmacht, ob man Bilder einer tatsächlichen Exekution zeigt oder […] Nacht zwischen Twitter und Wikipedia, und die Leere, die sich nach dem Sehen einstellt, kennt man ebenfalls von der verlorenen Zeit im Internet. Unfassbare, von der Geschichte fast schon vergessene Bilder hat man trotzdem gesehen. Nur stellt sich schnell ein tristes Rauschen ein, weil man nach wenigen Episoden ahnt, dass hier nicht die Erkenntnis erscheint, die die unkende Erzählstimme beständig ankündigt […] Von
Lukas Foerster, Patrick Holzapfel
Außer Atem: Das Berlinale Blog 25.02.2023 […] diktieren ihre ersten poetischen Versuche: "Sein Blick scheint zu sagen, Doppelpunkt, Anführung, Umarme mich, Komma, Freund des Nichts, Ausrufezeichen, Abführung." Im Zeichenkurs präsentieren sie ihre Bilder: "Das ist ein Gesicht im Profil, naja, die Nase ist vielleicht etwas große geraten. Wie es heißen soll, das Bild? Ich nenne es: Der Zinken, der nicht hätte sein müssen."
Nicolas Philibert zeigt das […] Von
Thekla Dannenberg
Im Kino 03.07.2018 […] ausgestellt leichtfüßig-ätherische der Klänge aufdringlichen Musikeinsatz leider auch nicht besser macht. Aber so weit sind wir noch nicht. Erst einmal nur: Klavier, Cumberbatch, leicht unterkühlte Bilder eines verglasten, weiße-reiche-Leute-gehen-ihren-Geschäften-nach-Londons, Kinderszenen. Dann plötzlich: Klavier weg, harter Tonschnitt, hektischer, weitgehend undifferenzierter Originalton bricht ins […] Augen!).
Die Frage, was das alles soll, stellt sich vehement. Immerhin bremst der Film sein Tempo irgendwann doch herunter. Anstatt weiter im Leerlauf vor sich hin zu schnurren, beginnt er damit, Bilder stehen zu lassen, Szenen zu konstruieren, die den Darstellern ein wenig Platz einräumen und auch ein paar neue Schauplätze etablieren. Zum Beispiel ein Strandhaus, in das sich Julie für ein Jahr z […] Von
Stefanie Diekmann, Lukas Foerster