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Suchwort: "Zukunft"
Rubrik: Vorgeblättert, Stichwort: Atheismus - 3 Artikel
Vorgeblättert 08.03.2010 […] islamischen Philosophie" zu einem "toten Stoff" erstarrt und in der muslimischen Welt Medina zum Gesellschaftsmodell der Zukunft erklärt worden sei, moniert Al-Jabri, habe man Kategorien wie Zeit und Entwicklung aus dem Denken verbannt, als seien Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft unauflöslich zu einer "unbeweglichen Zeit"(78) zusammengeschweißt und als reiche es, dass sich "jedes geistige Bemühen" […] und lebendig ist."(80) Turath meint deshalb nicht eigentlich Vergangenes, das man hinter sich gelassen oder in der Gegenwart "aufgehoben" hat, sondern "eine Bindung an die Vergangenheit", die in die Zukunft verlängert wird.
Ein solches Denken hat sich in den ersten zwei Jahrhunderten nach Mohammed herausgebildet, in der "Zeit der Kodifizierung", als der Koran "geschrieben", die Überlieferungen gesammelt […]
Vorgeblättert 23.11.2009 […] Bildes, wie Benjamin sie vorführe, impliziere dreierlei: Sie bestimme es erstens als - wenn auch kollektiven - Bewußtseinsinhalt, beziehe sich zweitens geradlinig, fast entwicklungsgeschichtlich auf Zukunft als Utopie und fasse drittens eine Epoche als einheitliches Subjekt jenes Bewußtseinsinhalts auf.186 Solche Bestimmungen entbehrten der begrifflichen Strenge und simplifizierten ihren Wahrheitsgehalt […] findet das dialektische Bild sein Emblem im Janusgesicht: Während die eine Seite auf die Gegenwart als Erfüllung eines vergangenen Traumes blickt, ist die andere von der Utopie überstrahlt und auf die Zukunft gerichtet. Dergestalt ist es ein Produkt der Verdinglichung und ihre Sublimierung zugleich, nämlich als Wunsch, sie durch die Vereinigung utopisch-fortschrittlicher Elemente und archaischer Träume […] Utopie oder Illusion -, zumindest wenn man die langen Begriffsketten des Blochschen Prinzips Hoffnung verfolgt. Als Merkmal einer Epoche - des neunzehnten Jahrhunderts - vereinigt es Vergangenheit und Zukunft, individuellen Wunsch und kollektives Unbewußtes. Adorno, der sehr darauf bedacht war, daß Benjamin die ihm eigene Konzeption des historischen Bildes mit größter Strenge ausarbeitete, mißtraute dem […]