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Suchwort: "Bilder"
Rubrik: Berlinale Blog - 215 Artikel - Seite 2 von 17
Außer Atem: Das Berlinale Blog 29.02.2020 […] An ihre Stelle tritt dann stets ein neues Bild, eine neue Perspektive. Auch geht es nicht darum, in irgendeiner Form besondere Bilder einzufangen - weder auf die überwältigende noch auf die sanfte, schleichende, schmiegende Art.
Die von Anders und Edström arrangierten Bilder sind bescheiden, jedes für sich nicht in den Vordergrund drängend, aber im Verlauf der acht Stunden, die wir im und mit dem Film […] tritt bald diskret zurück in den Hintergrund.
Und dann ist da noch der Ton, der nicht nur über die gesamten acht Stunden ungemein präsent ist, sondern sich auch immer wieder in eine Dominanz über die Bilder hineinsteigert und ein Eigenleben weniger entwickelt, sondern vielmehr offenbart. In einzelnen Sequenzen verschiebt sich diese Dominanz so stark, dass der Film sich buchstäblich in eine Sound-Art-Arbeit […] Von
Jochen Werner
Außer Atem: Das Berlinale Blog 28.02.2020 […] Leinwand dreigeteilt. Mal zieht sich ein Bild über alle drei Teile, mal verdreifacht es sich, mal zeigen nur die äußeren Flügel dieselben Bilder. Der Schrecken des 20. Jahrhundert variiert, wiederholt sich, geht weiter. Zu einem poetischen Text fügt Rithy Panh Bilder aus Birkenau an jene aus Hiroshima und Kambodscha. Immer wieder werden verhungerte, erschossene, verbrannte Leiber über den Boden geschleift […] zur Umerziehung in Arbeitslager auf das Land geschickt, Rithy Panh war damals elf Jahre alt, er verlor seine Familie und floh allein über Thailand nach Frankreich.
Mit seinen Filmen will Rithy Panh Bilder schaffen für einen Völkermord, der geheim gehalten wurde, während die Propaganda arbeitsame Reisbauern und kampfbereite Rotgardisten zeigte. Für seinen Film "Das fehlende Bild" rekonstruierte er mit […] ein Epitaph für die Toten des 20. Jahrhunderts. Rithy Panh nennt seinen Film einen "Schrei der Hoffnung". Woher er diese nehmen will? Am Ende fügen sich in die historischen Aufnahmen mehr und mehr Bilder von Blumen und eines Tänzers, die dem Tod Trost und Milde entgegensetzen sollen. Sie sind kraftlos, aber vielleicht muss das so sein. Vielleicht muss man sich für sie einfach dennoch entscheiden.
[…] Von
Thekla Dannenberg
Außer Atem: Das Berlinale Blog 28.02.2020 […] angeleuchteten Baumgrün in der Nacht. All das fällt, so banal es ist, ins Gewicht, auch wenn, allen sinkenden Gefühlen zum Trotz, die Bilder weder von der Dauer noch irgendeiner Schwere erdrückt sind." Für taz-Kritiker Michael Meyns übt sich dieser Film in der hohen Kunst, Bilder lange stehen zu lassen. "Dann ein wunderbarer Moment: Es ist Nacht, eine einsame Straßenlaterne beleuchtet mit gelblichem Licht […] Licht eine Fassade aus heruntergekommenen Glaspaneelen und es ist still. Eine Minute lang hält Tsai diesen Moment, der so ruhig, schwerelos und schön ist wie wenige andere Bilder in diesem seltsamen, zerfahrenen Berlinale-Wettbewerb."
Megaloman, aber trotzdem nur eine Film-Maus: "DAU. Natascha"Ilya Khrzhanovskiys "DAU.Natascha" lässt die Filmkritik nicht los. Entstanden aus einem mehrjährigen megalomanen […] Von
Thomas Groh
Außer Atem: Das Berlinale Blog 24.02.2020 […] ich mich auf der Berlinale wie Maia Levy. Ich suche nach Kontext, nach Hintergrund, nach einer Information, die mir hilft, die Bilder einzuordnen, und finde keine. In Jonathan Rescignos "Grève ou Crève" (Forum) blickt man fassungslos auf die fast bürgerkriegsähnlichen Bilder von den Bergarbeiterstreiks im Lothringen der Neunziger. Einige Kämpfer von damals werden vorgestellt, sie stehen mit ihren dicken […] andere bestimmt heute sagen, wie schön es doch eigentlich früher war und dass nicht alles schlecht war unter Ceaușescu. Aber davon sieht man nichts. Der Regisseur macht nicht einmal den Versuch, seine Bilder zu verarbeiten oder wenigstens zu erklären. Es ist, als bekäme man in einem Restaurant die Zutaten zu seinem Essen auf den Tisch, mit dem Verweis, dass man sie hinten in der Küche kochen könne.
"I […] Von
Anja Seeliger
Außer Atem: Das Berlinale Blog 24.02.2020 […] die diesen so zarten wie monumentalen Film funkeln lassen." Ziemlich fantastisch findet auch Perlentaucherin Thekla Dannenberg diesen Film, der die Signaturen seines Genres erfolgreich umgeht: Die "Bilder vermeiden das Erhabene, Weite, Offene. Sie sind in jeder Hinsicht tief gehängt. Die Kamera bewegt sich wenig, sie zeigt die Menschen im Unterholz beim Pilzesuchen, beim Fallenstellen, in selbstgezimmerten […] erklärter Wille, Berlin den Zauber zu verleihen, den ihm der Kapitalismus ausgetrieben hat", schreibt Perlentaucherin Thekla Dannenberg. "Dabei verfällt er keinesfalls einer Verklärung der Stadt. Seine Bilder und Figuren sind sehr heutig und sehr real. Aber wie er seine Anna-Seghers-Verfilmung 'Transit' im Heute und im Marseille der dreißiger Jahre zugleich spielen ließ, so hat auch 'Undine' dieses eigentümlich […] Von
Thomas Groh
Außer Atem: Das Berlinale Blog 23.02.2020 […] sei alles in Ordnung. Lin Ton ist sehr ruhig, wie der Film, fast schon sediert. Leitmotivisch sitzt sie an Fenstern, vor Fenstern, in Räumen und Zügen, blickt hinaus, blickt in die Landschaft, die Bilder sind klar, genau, aber nicht aufdringlich komponiert. Hochempfindlicher Ton, Straßengeräusche von Ferne, das Flüstern der Blätter, ganz besonders großartig: das leise Knacken und Knistern beim Gang […] Von
Ekkehard Knörer