Magazinrundschau

Die mentale Kluft

Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag
11.06.2024. Der polnische Historiker Tomasz Kamusella lernt auf einer Reise, wie russlandfreundlich Katalonien ist. Der New Yorker staunt über übermenschliche Israelis. Der Guardian recherchiert, wie man ganz ohne Training Muskeln zulegt. New Lines durchleuchtet die Anti-Abtreibungskampagnen in Lateinamerika. In Persuasion überlegt Cameron Hudson, warum sich niemand für den Krieg im Sudan interessiert. The Dial besucht das Disneyland Schanghai.

New Eastern Europe (Polen), 10.06.2024

Der polnische Mittel- und Osteuropahistoriker Tomasz Kamusella berichtet von seiner Reise nach Katalonien und stößt auf eine eigenartige Liebe zu Russland. In einer Buchhandlung staunt er über Regale voller russischer Literatur (in die die Werke ukrainischer Autoren einfach eingereiht werden). Auch russische Kulturinstitute, die direkt vom Kreml finanziert und gelenkt werden, können ihre Arbeit in Katalonien ungehindert fortsetzen: "Auf dieser Welle der nicht ganz so friedlichen pro-russischen Stimmung nahm das russische Kulturinstitut 'Russisches Haus' seine Aktivitäten bereits im Herbst 2022 wieder auf. Als ich am Gebäude der Stiftung vorbeiging, bemerkte ich, dass dort eine öffentliche Veranstaltung stattfand. Die Werke der jungen russischen Fantasy-Autorin Anna Starobinets wurden vorgestellt. Im März 2022 hatte die Autorin den Krieg Russlands gegen die Ukraine verurteilt, Russland verlassen und sich anschließend in Georgien niedergelassen. Doch als Starobinets das Russische Haus in Barcelona besuchte, schien sie die Verbindungen der Einrichtung zu Gazprom und dem Kreml zu übersehen, als ob der Krieg nicht der Grund für das Leid und die erzwungene Emigration ihrer eigenen Familie war. Die Veranstaltung war mit etwa fünfzig Teilnehmern gut besucht... Das Russische Haus fungierte de facto als russischer Gesellschaftsklub. Kein Wort über den Krieg trübte die angenehme Atmosphäre. Niemand äußerte seine Unterstützung für die Ukraine. Es waren keine ukrainischen Flaggen oder Symbole zu sehen, ebenso wenig wie ihre russischen Gegenstücke. Dennoch prangte an der Tür des Vortragssaals im zweiten Stock, in dem die Veranstaltung stattfand, ein großes Foto des Kreml-Eingangstors mit dem russischen Doppeladler. (…) Ein junger Mann, der mit seiner Familie an dieser sympathischen Veranstaltung teilnahm, erklärte mir zu meinem Erstaunen in einfachem Englisch, dass Barcelona 'russenfreundlich' ist."
Stichwörter: Katalonien, Kamusella, Tomasz

New Yorker (USA), 17.06.2024

Masha Gessen reist für den New Yorker nach Wahat al-Salam/Neve Shalom, ein israelisches Dorf, das einst als Friedensprojekt für das Zusammenleben von Palästinensern und Israelis gegründet wurde. Nach dem 07. Oktober ist für Gessen aber auch hier eine große Zerrissenheit spürbar: "Ich reise seit Jahrzehnten nach Israel. Auf dieser Reise erschien es mir zum ersten Mal, als wäre die mentale Kluft zwischen den meisten linken Juden und den Siedlern kleiner als die zwischen linken Juden und Palästinensern. Ein langjähriger jüdischer Anti-Besatzungs-Aktivist sagte, dass er in den Monaten nach dem 07. Oktober untröstlich war. Ein Teil der Tragödie war für ihn das Schweigen seiner palästinensischen Kollegen und Mitstreiter. 'Es ist nicht leicht, auf jemanden zuzugehen und zu sagen, 'Das ist grauenvoll', gibt er zu. 'Es ist ein Muskel, der trainiert werden muss. Manche Israelis sind geübt - nicht weil wir bessere Menschen sind, sondern weil wir Bürger eines schlechten Landes sind.' In den letzten Monaten hätten sich einige palästinensische Kollegen privat an ihn gewandt, aber zwei Dinge fehlen ihm doch: ein öffentliches Bekenntnis der Solidarität seitens der palästinensischen Menschenrechtsaktivisten und eine Versicherung, dass auch sie eine gerechte Zukunft vor Augen haben, in der Palästinenser und Juden zusammenleben können. Zuvor hatte er 'ein wachsendes Gefühl von Kameradschaft, basierend auf dem gemeinsamen Ziel und einem Gefühl der Dringlichkeit.' Jetzt 'bin ich nicht sicher, was von dieser Vision noch übrig ist'. In den Tagen nach dem 07. Oktober haben viele palästinensische Bürger in Israel geschwiegen, weil sie Angst hatten - Angst vor der Hamas, vor der Gewalt der Rechten, vor dem israelischen Staat, der sich direkt gegen die palästinensischen Äußerungen gewandt hat. Außerdem sind sie menschlich. Wenn man Palästinenser ist und der erste Gedanke, wie flüchtig er auch sein mag, nicht zum Leid des eigenen Volkes geht - die Vertreibung, die Besatzung, die Jahrzehnte an Gewalt und Unterdrückung - und die kommende Vergeltung, dann ist man übermenschlich. Viele israelische Juden, die seit Jahren gegen die Besatzung kämpfen, die von ihrer eigenen Regierung bekämpft und von ihren eigenen Nachbarn und Familien ausgeschlossen werden, haben von ihren palästinensischen Verbündeten erwartet, in diesem Moment übermenschlich zu sein - weil die jüdischen Aktivisten das Gefühl hatten, übermenschlich für die Palästinenser gewesen zu sein. Für die allerdings waren diese Aktivisten nur eine kleine Minderheit ehrlicher und aufrichtiger israelischer Juden." Warum sollte nicht auch wenigstens eine kleine Minderheit unter den Palästinensern ehrlich und aufrichtig das Massaker vom 7. Oktober verurteilen können?
Archiv: New Yorker

Persuasion - Substack, Yascha Mounk (USA), 10.06.2024

Warum interessiert sich kaum jemand für den Krieg im Sudan? Die gängige Antwort lautet: Es gibt im Moment zu viele große Konflikte, die die Aufmerksamkeit von Politik und Medien beanspruchen. Für Cameron Hudson ist das keine befriedigende Antwort. Hudson vergleicht die Situation mit den Jahren nach dem Ausbruch des Konflikts. Auf dem Höhepunkt des letzten Völkermords in Darfur, von 2003 bis 2008, war die Bush-Regierung "voll in zwei Bodenkriege verwickelt, setzte mehr als 250.000 US-Kampftruppen im Irak und in Afghanistan ein und führte einen 'globalen Krieg gegen den Terror'", erinnert Hudson. Was ist also heute anders, fragt er: "Der vielleicht kritischste Punkt ist, dass die Völkermorde, die den Beginn der Zeit nach dem Kalten Krieg in den 1990er Jahren markierten, für die politischen Entscheidungsträger nicht mehr so naheliegend sind oder so viel Resonanz finden wie vor 20 Jahren. Damals fiel das Morden in Darfur mit dem zehnten Jahrestag des Völkermords in Ruanda zusammen und kam nur fünf Jahre nach dem Eingreifen der NATO im Kosovo, um einen Völkermord zu verhindern. Viele westliche Entscheidungsträger waren sich damals einig, dass mehr hätte getan werden können und müssen, um das große Leid in Ruanda und im ehemaligen Jugoslawien zu verhindern. Bei seinem Amtsantritt im Jahr 2001 kritzelte Präsident Bush bekanntlich 'not on my watch' an den Rand eines Briefing-Papiers zum Völkermord in Ruanda. Bis 2005 hatten die UN-Mitgliedsstaaten, darunter zur Überraschung einiger auch die Vereinigten Staaten, die Doktrin der 'Schutzverantwortung' angenommen, die die grundsätzliche Verantwortung einer Nation für den Schutz ihrer Bürger vor dem Verbrechen des Völkermords festschreibt und diese Verantwortung auf internationale Akteure überträgt, wenn nationale Regierungen untätig bleiben oder selbst zu Tätern dieser Verbrechen werden."

Guardian (UK), 10.06.2024

Jessica Camille Aguirre zeichnet die Geschichte dreier französischer Krimineller nach, die mit ihrer Firma Crépuscule in den Emissionshandel eingestiegen waren und Dank Mehrwertsteuerbetrug Millionen scheffelten. Die Geschichte spielt zwischen Frankreich, Israel und den USA und ist - mindestens - Netflixserien-tauglich: es geht um Freundschaft, Betrug und Sex in Gefängnisbesucherraum. Und natürlich um Unmengen von Geld. "Als die französischen Behörden im Juni 2009 erkannten, dass Mehrwertsteuerbetrug allgegenwärtig war, wussten sie sich nicht anders zu helfen, als Emissionszertifikate von der Mehrwertsteuer zu befreien, außerdem stoppten sie den Handel mit CO2-Zertifikaten für zwei Tage. Der Markt brach zusammen. Das französische Rechnungsprüfungsamt ermittelte, dass sich der Gesamtbetrag, den die Betrüger gestohlen hatten, auf 1,6 Milliarden Euro belief. Zu den schlimmsten Tätern zählten die Personen hinter Crépuscule. Daten zeigen, dass das Unternehmen Geschäfte im Umfang von 65 Millionen Tonnen CO2 getätigt hatte - das gleiche Volumen, das von den Finanzriesen Société Générale und Deutsche Bank bewegt wurde, was der Hälfte der an die französische Industrien ausgeteilten Emissionsrechten entspricht. Insgesamt waren die Geschäfte von Crépuscule 827 Millionen Euro wert, und die Staatsanwälte argumentierten später, dass dieselben dazu dienten, noch einmal um die 150 Millionen Euro an Mehrwertsteuer zu veruntreuen."

Abnehmen? Her mit Ozempic. Muckis? Her mit den Steroiden. Die sind weltweit so verbreitet wie nie zuvor. Stephen Buranqi hat sich mit diversen Steroidnutzern, Ärzten und Wissenschaftlern unterhalten und schreibt über die Folgen, aber auch die Gründe der Epidemie. Einer ist schlicht und einfach ihre Allgegenwart: "Wollte man früher Trenbolon, das Pferdesteroid Boldenon oder andere leistungssteigernde Medikamente erwerben, war es nötig, Zugang zum Geheimwissen der Bodybuilding-Kultur zu erlangen. 'Vor etwa einem Jahrzehnt musstest du wirklich jemanden im Fitnessstudio kennen, und du musstest vertrauenswürdig sein', so Tim Piatkowski, ein Drogenforscher an der australischen Griffith University. Nick Gibbs, ein Kriminologe der Northumbria University, Autor eines Buches über die Entwicklung von Steroidmärkten, stellte fest, dass dadurch die Anzahl derer, die an Steroide gelangen konnten, begrenzt war: 'Ich selbst könnte diese Art von Netzwerken nicht kontaktieren. Ich bin zu klein, ich entspreche nicht dem Bild'. Das hat sich geändert, seitdem der Verkauf von Steroiden ins Netz gewandert ist. Es kostet mich nicht mehr als 20 Minuten Recherche, um Instagram-, TikTok- und Telegram-Konten zu finden, die mir einen achtwöchigen Testosteron- und Trenbolonzyklus sowie die benötigten Spritzen anbieten, alles für eine Preis von etwa 150 Pfund."
Archiv: Guardian

Newlines Magazine (USA), 06.06.2024

Harriet Barber berichtet über den Einfluss der amerikanischen Anti-Abtreibungsbewegungen in Südamerika und insbesondere in Peru: "Gesetze, die dem Fötus den Status einer Person geben, sind zum neuesten Mittel in diesem Kampf geworden. Im März haben die peruanischen Abgeordneten ein solches Gesetz mit 87 Ja-Stimmen, 18 Nein-Stimmen und sieben Enthaltungen angenommen. Der Gesetzentwurf, der erstmals im November letzten Jahres von der ultrakonservativen Abgeordnetenversammlung vorgelegt wurde, sieht vor, dass Angehörige der Gesundheitsberufe verpflichtet sind, das 'ungeborene Kind' besonders zu schützen. Gesetzgeber in mindestens vier US-Bundesstaaten haben in den letzten Monaten ebenfalls solche Gesetze zur Rechtsstellung des Fötus vorangebracht, nachdem das oberste Gericht von Alabama im Februar entschieden hatte, dass Embryonen als 'Kinder' gelten. Das Gesetz in Peru wurde von Milagros Jauregui Martinez de Aguayo eingebracht, einer evangelikalen Pastorin und Kongressabgeordneten, die sich selbst als 'Verteidigerin des Lebens und der Familie' bezeichnet… Während einige Befürworter des peruanischen Gesetzentwurfs argumentieren, dass er den bestehenden Zugang zu Abtreibungen nicht beeinträchtigen würde, befürchten Experten Auswirkungen in der Praxis. 'Das Parlament versucht, alle Möglichkeiten für eine Abtreibung zu blockieren und eine öffentliche Meinung zu erzeugen, die Frauen den Zugang dazu verwehrt', sagt Isbelia Ruiz Camilas, Anwältin beim Zentrum für die Förderung und Verteidigung sexueller und reproduktiver Rechte (Promsex). (…) Zu denjenigen, die an dem Gesetzentwurf mitgewirkt haben, gehört Susan Vargas, die peruanische Leiterin der Kampagne '40 Tage für das Leben', einer 2004 in Texas gegründeten Anti-Abtreibungsgruppe, die seit zehn Jahren in Lateinamerika tätig ist. Lourdes Varela, Leiterin der iberoamerikanischen Kampagnen der Organisation, sagt: 'Das Gesetz ist wichtig, ein Sieg. Aber in Peru gibt es immer noch die therapeutische Abtreibung. Unser nächster Schritt ist das vollständige Verbot der Abtreibung - in Peru und in ganz Lateinamerika.' In Peru ist die in den USA ansässige Kampagne in sieben Städten tätig und arbeitet mit 200 katholischen Freiwilligen… Die Organisation ist in allen lateinamerikanischen Ländern tätig, mit Ausnahme von Belize und Französisch-Guayana, in die sie zu expandieren gedenkt. Sie führt 270 Kampagnen in der gesamten Region durch, bei denen vor Abtreibungskliniken gebetet und gefastet wird, teilweise mit mehr als tausend Freiwilligen, und wird größtenteils aus den USA finanziert."

Gabriela Galvin beleuchtet die sogenannten "Ghetto-Kindergärten", ein schwer umstrittenes Politikum in Dänemark. Um die Bildung von Parallelgesellschaften zu verhindern, hat die dänische Regierung 2018 mit großer Mehrheit ein Gesetz zum Kita-Aufenthalten von Kindern in den offiziell als "Ghetto" bezeichneten Wohnorten mit hohem Migrationsanteil verabschiedet. Erfüllt ein Gebiet zwei von vier Kriterien, was "Bildungsniveau, die Arbeitslosigkeit, das Einkommen und strafrechtliche Verurteilungen der Bewohner angeht, und sind mehr als die Hälfte der Bewohner nicht westlicher Abstammung, wird es als Ghetto oder, seit die Mitte-Links-Regierung das Gesetz im Jahr 2021 umbenannt hat, als 'Parallelgesellschaft' eingestuft." Ghettos unterliegen einer Vielzahl gezielter Maßnahmen, schreibt Galvin, durch Abriss und Sanierung von Häusern, Zwangsräumungen und höhere Strafen für in dem Gebiet begangene Straftaten. Außerdem sind dort ansässige Familien verpflichtet, ihr Kind ab dem ersten Jahr in eine Kindertagesstätte zu schicken:  "Fatema Abdol-Hamids Sohn war 11 Monate alt, als die Stadtverwaltung ihr mitteilte, dass er bis zu seinem ersten Geburtstag in einer Tagesstätte betreut werden müsse. Da er als Frühgeburt zur Welt kam und für sein Alter noch zu klein war, wollte Abdol-Hamid ihren Sohn zu Hause behalten, bis er zu laufen begann. Sie stellte sich ihn in der Kindertagesstätte vor, unfähig, ein Spielzeug zu erreichen oder sich ohne Hilfe fortzubewegen, und diese Vorstellung gefiel ihr nicht. Da ihr Mann ein syrisches Restaurant betreibt und Abdol-Hamid einen Bachelor-Abschluss anstrebt, hatte sie es nicht eilig, ihn wegzuschicken. Der dänische Staat war jedoch anderer Meinung. Abdol-Hamid, eine in Dänemark geborene Staatsbürgerin, deren palästinensische Eltern vor ihrer Geburt nach Dänemark eingewandert sind, lebt mit ihrer Familie in Vollsmose, dem größten 'Ghetto' Dänemarks. Als Bewohnerin von Vollsmose war die Regierung der Ansicht, dass ihr Sohn Gefahr laufe, nur unzureichend Dänisch zu sprechen und in der Schule schlecht abzuschneiden." Letzendlich erhielt Abdol-Hamid die Erlaubnis für eine Aussetzung der Kindergarten-Pflicht, erzählt Galvin, ein seltsames Gefühl blieb jedoch bestehen.

The Dial (USA), 04.06.2024

Knapp sechs Billionen Dollar und 18 Jahre Entwicklungszeit hat der Disney-Konzern in Shanghai Disneyland gesteckt - doch so wirklich Nostalgie für Micky Maus und Co. will das chinesische Publikum nicht aufbringen, schreibt Lavender Au. Das liegt natürlich auch daran, dass die klassischen Disneyfiguren aufgrund der geopolitischen Konfrontationen zwischen China und den USA dort deutlich weniger etabliert sind als in anderen Regionen der Welt. Was nicht heißt, dass die Träume und Sehnsüchte des chinesischen Publikums nicht doch angezapft werden könnten, wenn auch überraschend anders: "Was funktioniert ist LinaBell. LinaBell wurde den Besuchern von Shanghai Disneyland als Freund der Disneyfigur Duffy vorgestellt. Anders als Micky, Iron Man und andere Disneyklassiker, kommt LinaBell in keinem Disneyfilm vor. Sie hat keinen eigenen Cartoon und steht auch keinem eigenen Film voran. Dennoch ist sie der Disney-Star in China und populär in Asien. ... LinaBells Erfolg widersetzt sich der Disney-Formel. Lange herrschte die Ansicht vor, dass Figuren oder Marken Geschichten benötigen, um durchzustarten. Doch in China ist LinaBell auch ganz ohne Hintergrundgeschichte unbestreitbar der größte Erfolg der Marke. Viele Leute kommen ihretwegen nach Disneyland. Kaum wurde sie dem Publikum vorgestellt, stürtzten sich auch schon die Influencer auf sie. Sie taucht regelmäßig auf den Social-Media-Kanälen von Disney auf, aber die meisten Posts über sie stammen von Disneyland-Besuchern. ... Wenn die Besucher über ihre Interaktionen mit LinaBell sprechen, dann bezeichnen sie sie oft als 'zhiyu', was 'heilsam' bedeutend. LinaBell ist wie Trostessen: Sie beruhigt. 'Zhiyu' ist eine Flucht von der Anspannung und dem Stress des echten Lebens. ... Als ich einen Angestellten von Disney fragte, warum Micky Maus nicht so beliebt wie LinaBell ist, antwortete er: 'Vielleicht weil die Geschichten von Übersee kommen, die Leute spüren da eine Distanz.' LinaBell aber 'ist so, als wäre dein Plüschtier lebendig geworden. Damit können die Leute viel mehr anfangen.'"

So sehen dann Begegnungen aus (und ja, niedlich ist das rosa Eichhörnchen schon sehr):
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Archiv: The Dial
Stichwörter: Disneyland, Disney

ars technica (USA), 31.05.2024

Hazel Southwell, Autorin und Spezialistin für Elektroautos und erneuerbare Kraftstoffe, berichtet begeistert von ihren Erfahrungen beim ersten fahrerlosen Autorennen in Abu Dhabi. Vier "Super Formula"-Fahrzeuge wurden so modifiziert, dass der Fahrer durch einen mit Sensoren ausgestatteten Computer ersetzt wurde. Die Fahrzeuge sind jedoch quasiautonom und nicht vollständig autonom. Denn der Computer lernt nicht selbst durch Fahren besser zu fahren, sondern die Autos werden durch ein statistisches Programm gesteuert. Die gesellschaftlichen (und politischen) Implikationen dieses Rennens sind nicht unerheblich, erklärt Southwell: "Die Technologien, die in Yas Marina entwickelt werden, könnten auch in Straßenautos zum Einsatz kommen. Die Fähigkeit, zu stoppen oder Situationen zu vermeiden, denen ein zu hohes Risiko anhaftet, die Fähigkeit, die Bodenhaftung unter schwierigen Bedingungen zu unterstützen, die Fähigkeit, einen Kontrollverlust vorherzusehen und zu verhindern - das sind die Arten von Fahrerassistenzfunktionen, die wir in Zukunft häufiger sehen könnten. Die Technologie könnte sogar in autonomen gepanzerten Fahrzeugen zum Einsatz kommen - ein Team hat mir offen gesagt, dass es den Verteidigungsbereich als möglichen Entwicklungsbereich sieht. Ein weniger moralisch fragwürdiger Anwendungsfall ist das Potenzial zur Kollisionsvermeidung in der See- und Luftfahrt, an dem die Logistikbranche sehr interessiert ist."
Archiv: ars technica
Stichwörter: Autonomes Fahren