Magazinrundschau - Archiv

Milenio semanal

2 Presseschau-Absätze

Magazinrundschau vom 24.11.2003 - Milenio semanal

Auch Mario Vargas Llosa erinnert sich in der Wochenendbeilage der mexikanischen Zeitung Milenio (kostenloser Zugang nach einfacher Registrierung) beim Nachdenken über sein Lieblingsthema "Literatura y politica" an die unseligen Zeiten der Militärdiktaturen Lateinamerikas, um seinen Lieblingsfeinden, den jugendlichen Verfassern von "literatura light", die sich über jedwede Form politischen Engagements in der Literatur mokieren, entgegenzuhalten: "Ich glaube nicht, dass eine Literatur, die bloß unterhaltend sein will, eine Überlebenschance hat in einer Gesellschaft, in der es so viele wesentlich attraktivere Möglichkeiten gibt, sich unterhalten, zerstreuen, ablenken zu lassen."

Magazinrundschau vom 10.11.2003 - Milenio semanal

Erinnerungs- bzw. Vergessenspolitik auch in Milenio semanal, der Kulturbeilage der mexikanischen Tageszeitung Milenio (Zugang nach einfacher Registrierung): Fernando Vallejo ("Die Madonna der Mörder"), in diesem Jahr Gewinner des wichtigsten lateinamerikanischen Literaturpreises Premio Romulo Gallegos und zweifellos ein würdiger Nachfolger Manuel Puigs in Bezug auf radikal ausgestellte Homosexualität und Freude an Skandal und Provokation, äußert sich unter der Überschrift "Mörder der Erinnerung" ebenfalls über seinen Traum, vergessen zu können: "Ich wünschte, es gäbe etwas, um Erinnerungen auszuradieren; das heißt, es gibt so etwas, zum Beispiel eine Alzheimer-Erkrankung, Senilität, oder den Tod, aber das sind ziemlich drastische Mittel. Ich lebe stattdessen in der Hoffnung, meine Erinnerungen auslöschen zu können, indem ich sie zu Papier bringe. Das funktioniert einigermaßen, es ist jedenfalls das, was meinem Traum davon am nächsten kommt."