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1 Presseschau-Absatz

Magazinrundschau vom 25.09.2007 - Harvard Magazine

In seiner im letzten Jahr gehaltenen, nun veröffentlichten Gordon Gray Lecture gibt der eminente Literaturwissenschaftler Stephen Greenblatt einen aufschlussreichen Einblick in die eigene Schreibwerkstatt. Es geht darum, wie man so anfängt, dass der Leser weiterlesen will, um die Anstrengung der Anstrengungslosigkeit und auch den Sinn oder Unsinn des Aktualitätsbezugs: "Ich glaube überhaupt nicht, dass alles, was man schreibt, einen unmittelbaren Bezug zur Gegenwart haben sollte. Ganz im Gegenteil gehört es zu den entscheidenden Leistungen einer liberalen Erziehung, Welten zu verstehen, die von der eigenen weit entfernt sind... Ich plädiere auch nicht dafür, die Fernsehnachrichten ständig laufen zu lassen, während man an einem Aufsatz schreibt. Man sollte nur, finde ich, versuchen, gut zu schreiben - und das heißt, dass die eigene Aufmerksamkeit, die eigenen Ängste und Wünsche immer mit im Spiel sind. Und gelegentlich, sagen wir in jedem dritten Aufsatz, sollte man es wagen, etwas zu riskieren."
Stichwörter: Greenblatt, Stephen