15.01.2003. Deutsche Literaturhäuser präsentieren sich auf einer gemeinsamen Homepage.
Der
erste Eindruck ist sehr angenehm: Die schön gestaltete
Startseite zeigt ein aufgeschlagenes Buch auf einem Tisch. Sie lädt uns auf die lokalen Seiten der vernetzten Literaturhäuser ein und weist uns den Weg auf gemeinsame Menüpunkte. Erst die Öffnung der Rubriken zeigt uns in einer schematischen Form das
gelungene Layout von
Literaturhaeuser.net. Die Gestaltung überzeugt durch einen reduzierten Aufbau, einen deutlichen Schriftsatz und durch die Verwendung von hellen Farben.
Die
großen deutschsprachigen Literaturhäuser haben sich auf
Literaturhaeuser.net vernetzt. Alle Veranstaltungen der Häuser in
Berlin,
Hamburg,
Frankfurt,
München,
Köln,
Stuttgart und in
Salzburg sind übersichtlich präsentiert. Der gemeinsame Internetauftritt erleichtere den autonom geführten Häusern die Öffentlichkeitsarbeit
sowie das gemeinsame Marketing und die Sponsorensuche für größere Projekte, meint die Koordinationsleitern Susanne Meierhenrich. Weitere Anliegen dieses Netzwerkes seien eine bessere Koordination und die Durchsetzung gemeinsamer Ziele sowie neuer Ideen. Mit diesem gemeinsamen Internetauftritt bekomme die Institution
literaturhaeuser.net einen gemeinsamen Ansprechpartner, so die Leiterin Meierhenrich.
Die erste Rubrik
aktuelles präsentiert uns zunächst ein
"Gedicht der Woche" - in dieser Woche beklagt etwa
Oskar Pastior die "Enge des Denkens":
"o kränkende Beschränkung!
O wesens-
gegebene Keks-Menge! (...)"
Aktuelle Informationen und Veranstaltungen, Ausstellungen und Nachrichten sind hier zu finden. Einige Bebilderungen begleiten die kurz kommentierten Veranstaltungshinweise. Die Neugier wird auch in den nächsten Ressorts befriedigt.
Der zentrale Menüpunkt
veranstaltungen führt zu Informationen über
alle Termine in den vernetzten Literaturhäusern. Dieser Veranstaltungskalender deckt die nächsten drei Monate ab und bietet ausführliche Hinweise. Von hier aus gelangt man auch zu den einzelnen vernetzten Häusern.
In der Sparte
netzwerk wird der Sinn der Sache erklärt: Unter anderem möchte man "
gemeinsame Anliegen gezielter nach außen hin repräsentieren und eine größere Palette von Angeboten und
überregionalen Projekten verwirklichen". Auch eine neue Partnerschaft mit der
Wirtschaft möchte man suchen.
Der Link zu den
projekten führt uns auf den
"Preis der Literaturhäuser". Der
Literaturpreis würde jährlich an Autorenlinnen verliehen, die sich auf besondere Art für die
Vermittlung der Literatur einsetzt hätten. Preisträgerin dieses Jahres ist
Ulrike Draesner. Ein zweites großes
Projekt ist die
"Poesie in der Stadt". Der Leitgedanke dieser Aktionen sei es, "dem prosaischen Alltag der Städte eine poetische Alternative entgegenzusetzen". Die
Plakat-Aktionen sollen einerseits "poetische" Werbungen für die Literaturhäuser sein, bilden aber zusätzlich Texte von prominenten Autoren ab. Die Plakate bedienen sich dabei einer "ausgefeilten Technik zeitgemäßer medialer Kommunikation".
Die letzte Sparte
links listet schließlich
relevante Web-Adressen von Autorennetzwerken, Textpools, Buchmessen, Bücherverzeichnissen, literarischen Institutionen, Übersetzerforen und Literaturmagazinen.
Eine
nützliche Adresse: Aber warum ist das Glas auf der
Aufmacherseite leer?
Torsten Grünwald